Hochfest des heiligen Benedikt
11.07.25
Am 11. Juli feierte die Erzabtei St. Peter das Hochfest des heiligen Benedikt, dem Vaters des abendländischen Mönchtums und Schutzpatrons Europas.
Seit dem 11. Jahrhundert wird der Gedenktag des heiligen Benedikt an seinem Todestag, dem 21. März, begangen. Papst Paul VI. ernannte ihn am 24. Oktober 1964 offiziell zum Patron Europas. Mit der Aufnahme des Festes in den liturgischen Kalender der Gesamtkirche im Jahr 1970 wurde das Hochfest auf den 11. Juli verlegt, da der 21. März in manchen Jahren in die Karwoche fällt.
Fälschlicherweise wird der 11. Juli mit der Übertragung der Gebeine Benedikts in das französische Kloster Fleury in Verbindung gebracht. Tatsächlich ruht der Heilige im von ihm im 6. Jahrhundert gegründeten Kloster Monte Cassino. Für Benediktinerklöster bleibt der Todestag jedoch von größerer Bedeutung – sie feiern ihren Ordensvater daher zweimal im Jahr.
In seiner Einführung zur Feier betonte Erzabt Jakob Auer, dass die Regel des heiligen Benedikt auch nach über 1500 Jahren eine wertvolle Orientierung für ein Leben nach dem Evangelium bietet – nicht nur für Mönche, sondern für alle Christen. Benedikts Erhebung zum Patron Europas sei gerade in Zeiten vielfältiger Konflikte von bleibender Aktualität.
In seiner Predigt berichtet Erzabt Jakob zunächst von seiner ausgeprägten Höhenangst, die ihn daran hindere, selbst eine kleine Leiter zu besteigen. Die Regel Benedikts aber enthalte eine zwölfstufige „Leiter der Demut“, die jeder Mönch ohne Furcht erklimmen könne – denn auf dem Weg zu Gott gebe es keine Höhenangst. Ziel dieser Leiter sei die vollkommene Liebe zu Gott, die alle Angst vertreibe.
Die achte Stufe, in der Benedikt zur Nachfolge der Väter aufruft, verbindet Erzabt Jakob mit den Schriftlesungen des Tages. Die Lesung aus dem Buch der Sprichwörter (Spr 2,1–9) ermutigt dazu, nach Erkenntnis, Redlichkeit und Weisheit zu streben. Im Brief an die Epheser (Eph 4,1–6) mahnt Paulus zu Demut, Sanftmut und Eintracht. Am Ende steht das Beispiel Jesu selbst: „Der Menschensohn ist nicht gekommen, um sich dienen zu lassen, sondern um zu dienen und sein Leben hinzugeben als Lösegeld für viele.“ (Mt 20,28)
Die Stiftsmusik führte das Werk eines Teenagers auf – die Jugendmesse des 17-jährigen Joseph Haydn, die dieser für sich und seinen Bruder Michael komponierte, als beide Kapellknaben an St. Stephan in Wien waren. Haydn erfreute sich noch im hohen Alter an dem jugendlichen Feuer dieser Messe. Die Solostellen übernehmen heutzutage zwei Frauen.
Zum Offertorium erklang die Motette Scande coeli limina KV 34 des ebenfalls jugendlichen Mozart, in der geschildert wird, wie die Seele Benedikts in den Himmel aufsteigt und er den zurückbleibenden Waisen seinen Schutz zusagt.














